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Stellungnahme

Covid-19 und die Rolle von Aerosolpartikeln

Bild: Zigres/Shutterstock.com

Beim Atmen, Sprechen oder Husten stoßen wir jeweils unterschiedlich große virenhaltige Tröpfchen aus. Kleine Aerosolpartikel dringen am tiefsten in die Lunge vor. Sie können viele Stunden in der Luft schweben und eine Infektion auslösen.

Virenbelastete Aerosole können sich in geschlossenen Räumen anreichern und so das Infektionsrisiko erhöhen. Ein häufiger Luftaustausch in Innenräumen kann das verhindern. Die Aerosolkonzentration in der Raumluft wird jedoch auch von der Größe der Aerosolpartikel bestimmt.

Die größten Aerosoltröpfchen werden beim Husten oder Nießen ausgestoßen (Durchmesser 100 μm), sie sinken jedoch schon in wenigen Sekunden zu Boden. Beim Sprechen, Singen oder Schreien ausgestoßene Aerosole sind deutlich kleiner (2 μm) und können mehrere Stunden in der Raumluft schweben. Die kleinsten Aerosole (0,5 μm) entstehen beim einfachen Atmen, sie können länger als einen Tag schweben. Feuchtkaltes Klima und Dunkelheit erhöhen die Lebensdauer zusätzlich.

Es ist daher wichtig, sich mit geeigneten Masken vor schwebenden Aerosolen zu schützen. Anders als einfache Masken aus Stoff verhindern N95- und FFP2-Masken auch das Einatmen von kleinen und kleinsten Partikeln. Deshalb wird das Tragen dieser speziellen Masken mittlerweile an vielen Orten vorgeschrieben.

Der Arbeitsausschuss Feinstäube (AAF) von DECHEMA/ProcessNet, GDCh und KRdL empfiehlt in einer Stellungnahme Maßnahmen, die die Infektionsgefahr durch den SARS-CoV-2-Erreger senken. Empfohlen wird:

  • das Tragen von N95- oder FFP2-Masken, da diese eine bessere Filterwirkung als einfache Stoffmasken für kleine  und mittlere Aerosolpartikel aufweisen
  • die Installation geeigneter Entlüftungen, (Überkopf)absaugungen, Luftreinigungsanlagen und CO2-Messgeräte in Schulklassen, Restaurants, Bars, Gaststätten und anderen stark besuchten Bereichen
  • eine Umkehr der Frischluftzufuhr in Passagierflugzeugen von unten nach oben, da die Luftzuführung von oben  nach unten dem natürlichen Auftrieb von warmer, partikelbeladener Luft widerspricht. Hierdurch wird die  räumliche Ausbreitung begrenzt und das Infektionsrisiko gesenkt.
  • eine optimierte Luftzuführung in öffentlichen Verkehrsmitteln

Arbeitsausschuss Feinstäube (AAF) von DECHEMA/ProcessNet, GDCh und KRdL

Im Arbeitsausschuss Feinstäube beschäftigen sich Fachleute aus Chemie, Aerosolphysik und Ingenieurwissenschaften mit Fragen zur Herkunft, Ausbreitung, Zusammensetzung und Wirkung von Feinstäuben in der Umwelt. Viele Aspekte solcher Arbeiten sind auch in der gegenwärtigen Pandemie von Bedeutung.

Autorin: Heike Homann

Ansprechpartnerin
Dr. Anke Niebaum
KRdL-Fachbereich Umweltqualität
E-Mail-Adresse: niebaum@vdi.de

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