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BienABest

Bild: Hans R. Schwenninger

Wildbienenschutzmaßnahmen

Nisthügel und Wildbienenweiden

Im Umsetzungsprojekt von BienABest erproben Wissenschaftler*innen der Universität Ulm Maßnahmen zum Wildbienenschutz in der Agrarlandschaft. Ziel dieser Maßnahmen ist es, allen Wildbienenarten genügend Nahrungs- und Nistmöglichkeiten bereitzustellen. Im Herbst 2017 wurden dafür an 20 Standorten in der Agrarlandschaft insgesamt 180 Untersuchungsflächen eingerichtet.

An allen Standorten wurden Wildbienenweiden angelegt, um heimischen Wildbienenarten ein ausgewogenes Blütenangebot über die die gesamte Vegetationsperiode bereitzustellen. Das gebietsheimische Saatgut wurde dafür eigens in Zusammenarbeit von Botaniker*innen und Wildbienenexpert*innen hergestellt. Zudem wurden speziell für bodenbrütende Wildbienenarten Nisthügel angelegt.

Biodiversitätsuntersuchungen    

Die Entwicklung der Wildbienenpopulation wird jährlich an jedem Standort untersucht und wissenschaftlich analysiert. So können wichtige Rückschlüsse über den Erfolg der Wildbienenschutzmaßnahmen gezogen werden. Das BienABest-Team an der Universität Ulm untersucht unter anderem die Entwicklung der Wildbienenweiden und deren Einfluss auf die Wildbienenpopulation, die Besiedlung und Beschaffenheit der angelegten Nisthügel und den Einfluss der umgebenden Landschaft auf das Vorkommen der Wildbienen. Darüber hinaus gibt es angelagerte Projekte anderer Arbeitsgruppen, die sich mit der Bestäubungsleistung, Pollenübertragung und Blütensignalen zur Anlockung der Bienen beschäftigen. Für die wissenschaftlichen Untersuchungen und die Erfolgskontrolle werden die Vielfalt und die Häufigkeit von Wildbienen bei fünf Begehungen pro Jahr auf drei unterschiedlichen Flächentypen (mit je drei Replikaten) beprobt:

  • Naturnahe Flächen: Naturschutzgebiete, extensiv bewirtschaftete strukturreiche Wiesen oder Weiden
  • Wildbienenweiden: Im Rahmen des Projektes angelegte Blühflächen aus regionalem und gebietsheimischem Saatgut
  • Konventionelle Kleinstrukturen: Ackerrandstreifen, Feldwege und deren Randbereiche

Erste Ergebnisse wurden bereits in wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht (Neumüller et al. 2020). Bei ersten Untersuchungen wurden insgesamt 27.650 Wildbienen von 342 Wildbienenarten auf den 180 Untersuchungsflächen nachgewiesen. In unserer ersten Fachpublikation konnten wir außerdem zeigen, dass sich eine reduzierte (extensive) landwirtschaftliche Nutzung der Landschaft um unsere Untersuchungsflächen herum sehr positiv auf die dort lebenden Wildbienengemeinschaften auswirkt. So ließ zum Beispiel eine hohe Deckung naturnahen Grünlands den Artreichtum auf unseren Flächen stark ansteigen.

Publikation: Neumüller, U., Burger, H., Krausch, S., Blüthgen, N., & Ayasse, M. (2020). Interactions of local habitat type, landscape composition and flower availability moderate wild bee communities. Landscape Ecology 35: 2209–2224. https://doi.org/10.1007/s10980-020-01096-4.

Impressionen von Wildbienenweiden und Nisthügeln an den BienABest-Standorten in Baden-Württemberg

Förderer

Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI e. V.) koordiniert das Gesamtprojekt. Verbundpartner ist die Universität Ulm. Das Projekt „BienABest“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz BMUV) gefördert. Weiterhin wird das Projekt vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, BASF SE und Bayer AG finanziell unterstützt.

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