Standard zur Schulung von Wildbienensachverständigen
Mit dem Richtlinienausschuss zu Schulungen für Freilanderhebungen (VDI 4340 Blatt 4) hat der dritte Ausschuss im Projekt BienABest seine Arbeit aufgenommen.
In zwei weiteren Richtlinienausschüssen erarbeiten Ehrenamtliche bereits mit großem Engagement Standards für Wildbienenhabitate und eine bestandsschonende Erfassung von Wildbienen.
Vor dem Hintergrund des weltweiten Insektenrückgangs und einem Mangel an Wildbienenexpertise in Deutschland sollen mit der Richtlinie VDI 4340 Blatt 4 Empfehlungen für standardisierte Schulungen von Wildbienensachverständigen erarbeitet und Schulungsunterlagen für die Freilanderhebung von Wildbienen entwickelt werden. Damit baut die Richtlinie auf den Erfahrungen aus den bereits durchgeführten BienABest-Schulungen zur Taxonomie von Wildbienen, weiteren Projekten zu Taxonomie-Schulungen und der Expertise aller Teilnehmenden auf.
Die konstituierende Sitzung des neuen Richtlinienausschusses fand am 25.11.2020 mit über 20 Teilnehmenden aus Hochschulen, Forschungsinstitutionen, Naturschutzverbänden, Behörden und Akademien statt. Corona-bedingt wurde die Sitzung digital durchgeführt. Auf dieser ersten Sitzung wurden zunächst die Rahmenbedingungen für die Erstellung einer VDI-Richtlinie geklärt. Zur stellvertretenden Vorsitzenden wurde Dr. Antonia Mayr von der Universität Ulm gewählt.
Nach zwei Impulsvorträgen zur Herangehensweise von Schulungen in den Bundesprogramm-Projekten „KennArt“ und „BienABest“ erfolgten bereits erste intensive Diskussionen zu den Zielgruppen der geplanten Richtlinie und zu den standardisierten Inhalten, wie Kriterien für die Auswahl der Teilnehmenden an den Schulungen oder die Inhalte von Grund- und Fortgeschrittenenkursen.
Alle Teilnehmenden stimmten der Konstituierung des neuen Richtlinienausschusses zu und erklärten sich zu einer aktiven Mitarbeit bereit. Bis zur nächsten Sitzung, die im März 2021 stattfinden wird, wird eine erste Diskussionsgrundlage für die weitere Richtlinienarbeit vorbereitet. Die Geschäftsstelle des Fachbereichs "Biodiversität, GVO-Monitoring und Risikomanagement" im VDI e.V. ist zuständig für die erfolgreiche Richtlinienarbeit im Projekt BienABest und freut sich über die positive Resonanz der vielen beteiligten Expertinnen und Experten.
Hintergrund zur Richtlinienarbeit im Projekt BienABest
Der Richtlinienausschuss VDI 4340 Blatt 4 ist der dritte, der seine Arbeit aufnimmt. Alle VDI Richtlinien, die im Rahmen von BienABest erarbeitet werden, sollen gemeinsam zum langfristigen Schutz der Wildbienenvielfalt in der Agrarlandschaft beitragen und ein langfristiges Monitoring der Wildbienenpopulationen ermöglichen. Insgesamt werden derzeit drei Richtlinien erarbeitet:
VDI 4340 Blatt 1: Biodiversität – Standardisierte bestandsschonende Erfassung von Wildbienen, Konstituierung am 29.11.2017
VDI 4340 Blatt 3: Biodiversität – Etablierung von Wildbienenhabitaten in der Agrarlandschaft, Konstituierung am 30.11.2018
VDI 4340 Blatt 4: Biodiversität – Schulungen für Freilanderhebungen, Konstituierung am 25.11.2020
Das Projekt „BienABest“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit BMU) gefördert. Weiterhin wird das Projekt vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, BASF SE und Bayer AG finanziell unterstützt.
Ihre Ansprechpartnerin im VDI:
Dr. Ljuba Woppowa
VDI-Gesellschaft Technologies of Life Sciences (VDI-TLS)
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