Kreislaufwirtschaft für Kunststoff braucht intelligente Regulierung
Eine Circular Economy für Kunststoffe bedeutet, die Zusammenarbeit aller Akteure neu zu erfinden. Das VDI-White Paper stellt dabei erstmals die jeweiligen Chancen und Herausforderungen mit einem systemischen Blick dar. Klar wird, dass ein Schließen des Kreislaufs nur in einem offenen Dialogprozess und mit einem intelligenten Mix aus Quoten und Anreizen gelingen kann.
Die Transformation zu einer Circular Economy ist gerade bei Kunststoffen besonders herausfordernd. Denn anders als bei Papier oder Glas ist deren Wertschöpfungskette erheblich komplexer.
Dennoch steht das Ziel von Politik und Industrie fest: bis 2045 bei der Kunststofferzeugung unabhängig vom Rohöl werden und dafür zirkuläre Rohstoffe nutzen. Dazu muss sich die Wertschöpfungskette grundlegend neu ausrichten: Es braucht einen offenen Diskurs zwischen Industrie und Politik.
Drei Jahre Dialog am VDI-Round Table
Der VDI-Round Table hat in einem dreijährigen Dialogprozess erstmalig alle relevanten Player von der Chemieindustrie bis zur Abfallwirtschaft an einen runden Tisch geholt. Gemeinsam wurde nach Lösungen für eine zirkuläre Wertschöpfung von Kunststoffen gesucht.
Ergebnis des Round Table war zunächst ein Green Paper, das jetzt zu dem White Paper „Circular Economy für Kunststoffe neu denken“ konsolidiert wurde. Damit eine Circular Economy für Kunststoffe gelingt, braucht es demnach:
- eine gemeinsame Plattform, an der sämtliche Kreislaufstufen beteiligt sind. Nur im gemeinsamen Dialog können konkrete Lösungen erarbeitet werden, die für die ganze Wertschöpfungskette funktionieren.
- ein kreislaufgerechtes Produktdesign, welches überall verfolgt werden muss. So können sämtliche Produktteile zirkulär genutzt werden. Aus ihnen entstehen Sekundärrohstoffe und kein Abfall mehr.
- eine Politik mit Weitsicht und kreislaufgerechter Regulierung. Mit einem intelligenten Mix aus ordnungspolitischen und ökonomischen Lenkungsinstrumenten können Unternehmen verlässlich planen und sich nachhaltig transformieren.
Fachlicher Ansprechpartner:
Dr. Volker Brennecke
Leiter Politik und Gesellschaft
Telefon: +49 211 6214-474
E-Mail: brennecke@vdi.de