Facettenreiche Insekten: Vielfalt - Gefährdung - Schutz
Die Wanderausstellung „Facettenreiche Insekten“ zeigt die atemberaubende Vielfalt der Insekten und begibt sich auf Spurensuche nach Lösungswegen gegen das Artensterben.
Die Wanderausstellung, die im Projekt „ProInsekt“ im Bundesprogramm Biologische Vielfalt entwickelt wurde, vermittelt, warum der Artenreichtum weltweit schrumpft und was wirkungsvolle Schutzmaßnahmen ausmacht. Zur Ausstellung gibt es ein Begleitbuch mit Beiträgen von knapp 80 Wissenschaftler*Innen, in dem auch das BienABest Projekt zum Thema Wildbienen-Schutz aufgeführt wird.
Die Mitglieder des Projektteams am LIB (Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels), Dr. Martin Husemann, Frithjof Leopold und Dr. Lioba Thaut, betonen in einem Interview zur Ausstellungsentwicklung, dass Insekten die artenreichste Tiergruppe auf der Erde sind. Nahezu überall zu finden, überleben sie auch unter extremen Bedingungen. Für uns Menschen erbringen sie wertvolle Ökosystemleistungen, wie die Bestäubung, und haben dennoch oft einen schlechten Ruf. Insekten sind aber auch stark gefährdet: Ihre Populationen gehen so stark zurück, dass von einem dramatischen Insektensterben gesprochen werden muss. Ihr Rückgang ist auch für uns Menschen bedrohlich und die Folgen sind schwer abzuschätzen.
Die Wanderausstellung
Die Ausstellung ist sehr interaktiv mit vielen Mitmach- und Medienstationen gestaltet. Einfache, aber dennoch wissenschaftlich fundierte Texte, viele Grafiken und Abbildungen vermitteln Wissen zu Insekten. Interviews auf Monitoren oder kleine Hörspiele erweitern diese Inhalte in leicht zugänglicher Form. Besuchende können spielerisch lernen, wie der Körper eines Insekts aufgebaut ist, indem sie an einer Medienstation ein Insekt ihrer Fantasie – unter Berücksichtigung der anatomischen Merkmale – gestalten, und das Bild per E-Mail verschicken können. Sie können auch herausfinden, welche Insekten welche Pflanzen bestäuben und welche Nahrungsmittel und Gegenstände nur dank der Insekten zur Genüge im Supermarkt vorrätig sind. Die überdimensionale Größe einer Plattbauchlibelle und einer Mauerbiene ermöglicht es den Besuchenden, im Detail und aus nächster Nähe den Körperbau der faszinierenden Tiere zu studieren. Neben Modellen und Mitmachstationen werden auch Insekten aus der Sammlung des Zoologischen Museums in Hamburg gezeigt.
Die Wanderausstellung führt den Besuchenden damit nicht nur die Vielfalt, Schönheit und Nützlichkeit von Insekten vor Augen. Sie zeigt auch ihre Gefährdung und Maßnahmen zum Schutz auf. Dafür haben die an der Wanderausstellung beteiligten Museen vom Museumsverbund der Nord- und Ostseeregion (NORe e. V) Daten in ihren Sammlungen erweitert und ausgewertet. Anhand von Fallbeispielen wird gezeigt, wie sich die Zusammensetzung der Insektenarten in Norddeutschland verändert und welche Arten aktuell bedroht sind. Allerdings soll die Ausstellung nicht nur ein pessimistisches Bild über das Insektensterben zeichnen, sondern vor allem ermutigen, dem Rückgang entgegenzuwirken.
Begleitbuch zur Ausstellung
Diesem positiven Ansatz folgt auch das reich illustrierte Begleitbuch zur Ausstellung, das in die Kapitel „Vielfalt“, „Gefährdung“ und „Schutz“ gegliedert ist. Der BienABest-Beitrag zu Wildbienen im Kapitel „Schutz“ hebt zusammen mit den Beiträgen anderer Projekten viele erfolgreiche Initiativen zum Insektenschutz hervor. Das Begleitbuch animiert mit dem Abschluss „Die Insekten brauchen Sie!“ zum aktiven und persönlichen Einsatz für den Schutz von Insekten.
Das vollständige Interview finden Sie hier.
Informationen zur Wanderausstellung „Facettenreiche Insekten: Vielfalt, Gefährdung, Schutz“ mit Ausstellungsstandorten in Hamburg (März–August 2022), Braunschweig (März–Juli 2022), Lübeck (August 2022–Februar 2023), Bremen (Sept. 2022–Februar 2023), Oldenburg (März–Juli 2023), Rostock (März–Sept. 2023), Bielefeld (August 2023–Februar 2024) und Waren (Müritz) (März–Oktober 2024)
Das Begleitbuch und die gleichnamige Ausstellung „Facettenreiche Insekten: Vielfalt, Gefährdung, Schutz“ wurden im Projekt „ProInsekt“ entwickelt, das im Bundesprogramm für Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie die Deutsche Bundesstiftung Umwelt gefördert wird, Bezugsmöglichkeit und Blick ins Buch.
Das Projekt „BienABest“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert. Weiterhin wird das Projekt vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, BASF SE und Bayer AG finanziell unterstützt.
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