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Künstliche Intelligenz

Chancen und Potenzial von ChatGPT und Co in der Arbeitswelt

Spätestens seit ChatGPT sind die Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz wieder in aller Munde. Der Chatbot und auch seine Alternativen werden als Durchbruch gefeiert und sicherlich werden diese und ähnliche Technologien, trotz kritischer Stimmen nicht wieder verschwinden. Denn sicher ist, dass sie zu Recht gefeiert werden und zahlreiche Bereiche unseres Lebens und Arbeitens verändern werden. Miguel Alvarez vom Fraunhofer FIT beantwortet zentrale Fragen.


Herr Alvarez, Sie arbeiten und forschen zu diesem Thema. Was ist neu und warum ist der Hype gerade besonders groß?

Alvarez: Viele der Techniken, die sich hinter dem Begriff Künstliche Intelligenz (KI) verbergen, sind gar nicht so neu. ChatGPT hat es geschafft, viele Menschen zu erreichen und zu begeistern, so dass das Potenzial von KI einem breiteren Publikum bewusst wurde.


Welches sind die wichtigsten Anwendungen?

Alvarez:  Es ist schwierig, eine allgemeine Antwort auf diese Frage zu geben. KI wird in so vielen Bereichen eingesetzt, sowohl in unserer Arbeit als auch in unserer Freizeit. Meine persönliche Meinung ist, dass die sogenannte generative KI, also Anwendungen, die neue Inhalte generieren, sehr nützlich sind, weil sie kreative Prozesse beschleunigen, gerade in den Schritten, in denen ein Mensch die Zeit sehr schwer kalkulieren kann. Diese Prozesse bleiben iterativ und von Menschen gesteuert. Insbesondere Anwendungen wie Textgeneratoren werden in verschiedenen Kontexten sowohl beruflich als auch privat genutzt.

VDI-Podcast


ChatGPT: Mächtiges Werkzeug oder gewaltiges Risiko?

Welche technische Entwicklung und welche rechtlichen Aspekte sind zu beachten.

In welchen Bereichen und Unternehmen kann man sich die Verwendung vorstellen?

Alvarez: Dies fängt schon bei Beschäftigten an, die durch Textgeneratoren und KI-basierten Textkorrekturen viel effizienter kommunizieren können. Chatbots können einen großen Teil des Informationsaustauschs und der Beratung zwischen Unternehmen, mit Kunden oder Partnern übernehmen. Moderne OCR-Systeme (Optical Character Recognition) können Informationen aus eingescannten Dokumenten wie Quittungen und Rechnungen erkennen und digitalisieren. Mit KI können Texte und Bilder für Werbung, Pressemitteilungen und Social-Media-Auftritte erstellt oder überarbeitet werden.

Vorhersagen wie Materialbestände, Nachfrage oder Preise auf der Basis komplexer Zusammenhänge können dynamisch aktualisiert werden. Die Suche nach Artikeln kann mit einem Bild des Suchobjekts gestartet werden. Dies sind nur einige Beispiele, wie KI in Geschäftsprozessen eingesetzt werden kann.

Webinar von Miguel Alvarez zum Thema „Von ELIZA bis ChatGPT"

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Welche Potenziale sehen Sie kurz- und mittelfristig?

Alvarez: 
Der Einsatz von KI kann sich sowohl auf die Effizienz von Geschäftsprozessen als auch auf die Qualität von Produkten und Dienstleistungen positiv auswirken. Da viele Anwendungen eine vernünftige Datenbasis und einen digitalisierten Informationsfluss voraussetzen, werden auch Digitalisierungsprozesse beschleunigt.


Wie werden diese Technologien die Arbeitswelt verändern?

Alvarez: Auf der positiven Seite werden viele Aspekte unserer täglichen Arbeit automatisiert werden und immer mehr Informationen werden in digitaler Form fließen. Da verschiedene Dienste und Anbieter auf den Markt kommen werden, müssen sowohl Arbeitnehmer als auch Berater und Forscher sich ständig fortbilden, um die richtigen Entscheidungen und Strategien zu treffen.


Wie finde ich heraus, was und welche Technologie für mein Unternehmen ein Gewinn wäre?

Alvarez: Eine solche Entscheidung wird immer die Sammlung und Auswertung von Informationen über angebotene oder verfügbare Technologien und Dienstleister sowie Erfahrungswerte erfordern. Dazu müssen wir uns über die Grenzen einzelner KI-Anwendungen und deren Missbrauchspotenzial im Klaren sein. Das alles kann für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) eine große Herausforderung sein, die ohne Beratung und Unterstützung nicht zu bewältigen ist. Zum Glück gibt es Initiativen wie unser Mittelstand-Digital Zentrum WertNetzWerke, das mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz kostenlose Informationsveranstaltungen und Begleitung von KI-Projekten für KMU anbietet.


Das Interview führte Gudrun Huneke.

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