BienABest – In Vorbereitung auf die Wildbienensaison
Bald startet die neue Wildbienensaison und die Feldarbeit des Projekts BienABest steckt in den Vorbereitungen. Die Untersuchungsflächen sind ausgesucht und abgesteckt und der Arbeitsplan steht. Die Bestandsaufnahme kann starten, sobald die Löwenzahnblüte einsetzt.
Die ersten Wildbienen erwachen aus ihrem Winterschlaf und besuchen die frühsten Blüten. Eine neue Vegetationsperiode beginnt. Für den Umsetzungsteil des Projekts BienABest bedeutet dies, dass die Feldarbeit beginnt. In sieben Bundesländern (BB, BW, BY, HE, MV, NRW, RP) wurden im Herbst 2017 insgesamt 20 Standorte mit 180 Untersuchungsflächen in der Agrarlandschaft eingerichtet und Nisthügel für die bodenbrütenden Arten angelegt. Diese Untersuchungsflächen werden von ausgewählten Wildbienenexperten und -expertinnen betreut. Ziel der Feldarbeit ist es, die Entwicklung der lokalen Wildbienenpopulationen zu beobachten und zu dokumentieren. Mit einem standardisierten Vorgehen werden die Individuen und Populationen erfasst und Wildbienenweiden eingesät. Die standardisierten Methoden werden von den Expertinnen und Experten vor Ort angewendet und auf Umsetzbarkeit und Handhabung geprüft. Die im Feld gesammelten Erkenntnisse und Ergebnisse fließen in die Erstellung der VDI-Richtlinien im begleitenden Standardisierungsprojekt ein.
Der Aufnahmezeitraum beginnt deutschlandweit im April mit dem Einsatz der Löwenzahnblüte. Sie ist mit dem Erscheinen von Wildbienen korreliert und wird in den verschiedenen Bundesländern zeitlich nicht genau gleich sein. Daher dient die Löwenzahnblüte als lokaler Indikator dafür, wann mit dem Monitoring begonnen werden sollte. Die Erfassung der Wildbienen endet in Abhängigkeit von der Witterung meist Anfang September. Pro Standort werden die Bestände der Wildbienen an fünf Begehungen dokumentiert, die idealerweise einem vierwöchigen Rhythmus folgen. Neben der Erfassung der Wildbienen an Blühweiden, die aus eigens zusammengestellten, einheimischen und lokalen Saatgutmischungen bestehen, findet zusätzlich eine Beobachtung der installierten Nisthügel statt. Diese wurden im Herbst aus sandigem und lehmigem Boden errichtet, der auch Abbruchkanten aufweisen kann. Diese Hügel wurden als Nisthabitate für die bodenbrütenden Wildbienenarten zur Verfügung gestellt. Für die Beurteilung der Entwicklung der Wildbienenpopulationen werden zusätzlich Daten zur Phänologie und Abundanz der Blütenpflanzen erhoben, die Rückschlüsse auf eine mögliche Korrelation mit der Arten- und Individuendichte der Wildbienen erlauben.
Faktoren wie Wetterdaten (Sonnenschein und Windaufkommen), die Struktur der umgebenden Landschaft (Anteil Naturräume, Agrarflächen, Hecken, Waldflächen) und der Intensivierungsgrad der Landwirtschaft (Düngung, Pestizide etc.) werden ebenfalls dokumentiert, um mögliche externe Einflüsse auf die Wildbienenpopulationen auswerten zu können. Anhand der gesammelten Daten können die Tendenzen der Populationsentwicklungen der Wildbienen analysiert werden. Daraus sollen zudem Rückschlüsse auf die Effizienz der angewendeten Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität gezogen werden.
Der VDI wird neben der Standardisierung des Monitorings von Wildbienen auch Richtlinien für einen Lebendbestimmungsschlüssel zum Einsatz im Freiland und für die Errichtung von Wildbienenhabitaten erstellen. Schließlich wird in einer weiteren Richtlinie der wissenschaftliche und ehrenamtliche Nachwuchs, der sich nachfolgend um die Wildbienenbestände kümmern soll, taxonomisch und in der Handhabung von Erfassungsmethoden geschult.
Das Projekt BienABest wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert. Weiterhin wird das Projekt vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, BASF SE und dem Bee Care Center der Bayer AG finanziell unterstützt.
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